Schlaich Bergermann Partner
Mono Light Weight

Wie kann man im Angesicht der Klimakatastrophe weiter auf Beton setzen? Es muss darum gehen, den Beton bewusst und angemessen einzusetzen und somit die klimaschädlichen Auswirkungen zu minimieren.

schlaich bergermann partner arbeiten seit über 40 Jahren auf dem Gebiet des klassischen Leichtbaus mit durchdachten Tragwerken aus hochwertigen Materialien. Mike Schlaich erforscht seit 2003 an der Technischen Universität das Potential von Beton als innovativer, intelligenter Baustoff der Zukunft.

Die Ausstellung MONO LIGHT WEIGHT beschäftig sich zum einen mit den aktuellen Forschungsprojekten auf den Gebieten materialoptimierter Carbonbeton-Bauteile und Infraleichtbeton. Zum anderen zeigt sie den Transfer von Forschungsergebnissen in die Baupraxis in Form von leichten Kappendeckenelementen aus Stahlbeton sowie der monolithischen Bauweise mit Infraleichtbeton.

Schlaich Bergermann Partner
Mono Light Weight

Gestalter: Schlaich Bergermann Partner
Vernissage: 28.09.2023
Finissage: 02.11.2023

Hermann Funke
Architekturkritiken 1962 – 2003
adocs Verlag
mit Daniel Funke, Lucy Fricke, Olaf Bartels

Der Journalist und Architekt Hermann Funke gilt als einer der ersten und schärfsten Kritiker von Architektur und Städteplanung in Deutschland. Nun hat der Hamburger adocs-Verlag die vor allem in den 60er bis 80er Jahren in der "Zeit" und dem "Spiegel" erschienenen Artikel gesammelt wieder vorgelegt und – diesseits der Bezahlschranken und reich bebildert – neu zugänglich gemacht.

Der adocs-Verlag stellt sich und seine Publikation an diesem Abend kurz vor, einige exemplarische Artikel aus dem Buch werden gelesen von Lucy Fricke.

Wir haben den Architekturhistoriker und -kritiker und Olaf Bartels eingeladen, die Textsammlung für uns einzuordnen und zu kommentieren und so den Abend für einen Gedankenaustausch zu öffnen, bei dem es um Haltung, Selbstverständnis und öffentlicher Wahrnehmung von Stadtplanung und Architektur heute gehen könnte.

„In seinen legendären Architekturkritiken gelingt Hermann Funke ein sehr eigenständiges und fundiertes Urteil, das frei ist von Zeitgeist und den Denkschemen der Disziplin.” — Philipp Oswalt

Hermann Funke
Architekturkritiken 1962 – 2003

Gestalter: adocs Verlag
Zusammen mit: Daniel Funke, Lucy Fricke, Olaf Bartels
Lesung & Diskussion: 11.07.2023

Studio Muoto
Bestiaire Hamburg


Items of furniture often look like animals when in silhouette. Benches and tables, in particular, can look like four-legged beasts from a distance. And it’s enough for one of these legs to be out of alignment for the piece of furniture to seem to lose balance and start walking. However, there is still a difference between a real animal and a bench. It was to override this difference that we imagined this steel bestiary, like a missing link, which deliberately stands halfway between abstract sculpture and usable furniture. What these three pieces have in common is that they represent animals with symmetrical profiles, either because they have natural symmetry like the spider, or because we have added a head, as with this this two-headed dog. We wanted them to be simultaneously appealing and frightening, so that people would want to sit on them but would also be nervous of them.

Studio Muoto
Bestiaire Hamburg


Gestalter: studio muoto
Vernissage: 21.06.2023
Finissage: 30.08.2023
Sponsoring: Jung, FSB

Andreas Gehrke
City Nord

Die City Nord in Hamburg ist zur Zeit ihrer Planung in den 1950/60er Jahre eines der größten und anspruchsvollsten städtebaulichen Vorhaben Europas. Die Bürostadt im Grünen gilt als ein bedeutendes Architekturprojekt der Moderne und steht als Ensemble mittlerweile unter Denkmalschutz. Die Fotografien von Andreas Gehrke zeigen markante Gebäudekomplexe, die mitunter nicht mehr existieren. In seinen formal-ästhetisch komponierten Bildern wirken die Gebäude sachlich, konkret und gleichzeitig wie abstrakte Formationen, welche die Grenzen zwischen Architektur, Kunst und Design verschieben. Die Ausstellung umfasst aktuelle sowie bisher unveröffentlichte Arbeiten aus seinem Archiv. Sie entfaltet eine zeitliche Dimension, welche die persönliche fotografische Entwicklung thematisiert, aber auch Fragen nach der stilistischen, funktionalen und materiellen Halbwertszeit von Architektur aufkommen lässt.

Gehrkes fotografische Auseinandersetzung mit der City Nord gehört zu seinen ersten Serien. Sie entsteht 1999, als er in Hamburg lebt und beginnt, mit einer analogen Großformatkamera zu arbeiten. Das Areal ist damals eine in die Jahre gekommene Modellstadt mit nicht unerheblichem Leerstand. Was ihn daran fasziniert ist die Synthese aus Solitärbauten mit ihren spezifischen architektonischen Eigenschaften und der visuellen Selbstdarstellung der dort ansässigen Großkonzerne. Deren Corporate Identity samt Logos und Farbkonzepten sind für ihn als Gestaltungselemente ebenso relevant wie Entwurf und Ausführung des eigentlichen Baukörpers. Ihr Zusammenspiel gerinnt bei Gehrke mittels Ausschnitt und Perspektivenwahl zu einer ganz eigenen bildlichen Qualität, welche Formen und Strukturen zu den zentralen Motiven erhebt. Die auf Faserzementplatten gedruckten Fassadenansichten stammen aus den Jahren 2017 und 2023. Gehrke wohnt inzwischen wieder in Berlin. Die City Nord bleibt Thema. Der Fokus dieser nunmehr digitalen Bilder liegt auf der Oberflächengestaltung der Gebäude.

Formatfüllend ins Bild gesetzt, zeigen die Fassaden charakteristische Details einer repräsentativen und identitätsstiftenden Gestaltung und sind zugleich Manifestation politischer, ökonomischer, kultureller und sozialer Programme. Die Baustile der Moderne, insbesondere jene des Brutalismus, sind indessen nobilitiert und auch die City Nord wurde als Wirtschaftsstandort neu entdeckt. Die Postpyramide hat diesen Prozess nicht überdauert, sie wurde 1977 fertig gestellt und bereits vierzig Jahre später für den Abriss freigegeben. Gleiches gilt für das Postamt 60, das 2022 abgetragen wurde. Gehrkes Bilder sind gewissermaßen eine Hommage an diese Gebäude, sie verweisen aber auch auf die Zeichen der Zeit, die der Kontinuität und Selbstreferenz von Architektur die Erfahrung von Veränderung, Umnutzung und Bedeutungsverschiebung entgegensetzen.

Andreas Gehrke ist Fotograf und Verleger, er lebt und arbeitet in Berlin.

Text von Maxie Fischer

Andreas Gehrke
City Nord


Gestalter: Andreas Gehrke
Vernissage: 20.04.2023
Finissage: 25.05.2023
Sponsoring: Etex Germany Exteriors GmbH, Grohe Holding GmbH